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Wenn Sparen die Lösung vieler Probleme ist

Ich bin umgezogen, verdiene das erste Mal relativ viel Geld und trotzdem bleibt am Ende des Monats kaum etwas übrig. Das hatte ich mir ehrlich gesagt anders vorgestellt. So dieses tägliche Arbeiten und Geld verdienen...

 

Mich hat also die Realität sehr vieler Menschen eingeholt: man arbeitet und hat, trotz verhältnismäßig hohem Einkommen, am Ende des Monats keinen Spielraum mehr. Die Gründe hierfür sind, zumindest bei mir und wahrscheinlich auch vielen anderen Menschen in der Großstadt, offensichtlich: die Kosten für die Wohnung. Diese ist so teuer, dass ich, nach Abzug der Fixkosten, genauso viel Geld zur Verfügung habe wie davor. Also vor dem neuen Job, mit meinem Werkstudentinnen Gehalt und einer kleineren Wohnung.

 

Jetzt fragt sich manch eine*r vielleicht, wieso ich dann überhaupt in so einer teuren Wohnung wohne. Gute und berechtigte Frage. Die Gründe sind allerdings sehr privat, weswegen ich darauf jetzt nicht eingehen werde. Doch so viel sei gesagt: es ging nicht anders.

 

Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ziehe ich wieder aus, was ich nicht tun werde oder ich verdiene mehr Geld, was ich auch nicht tun werde. Nachdem ich diese zwei "Möglichkeiten" so betrachtet hatte, dachte ich mir, ne, das kann es ja auch nicht sein. Das muss doch auch anders gehen! Und so fing ich an, meine Ausgaben nochmal genauer zu betrachten und zu hinterfragen.

 

Und hierbei fiel mir vor allem ein Kostenpunkt extrem auf: die Lebensmittel. Als Freundin des ungezügelten Essgenusses, habe ich in den vergangenen Monaten eigentlich überhaupt nicht darauf geachtet, was ich so einkaufe. Gekauft wurde, worauf ich Bock hatte und wenn das teuer war oder nicht im Angebot oder so, dachte ich mir einfach nur: na und? - Ziemlich dumme und vor allem teure Einstellung.

 

Außerdem habe ich ein Haushaltskonto, auf das ich jeden Monat Geld für Lebensmittel einzahle. Allerdings schreibe ich gar nicht mit, welcher Einkauf wie viel gekostet hat und deswegen habe ich am Ende des Monats auch überhaupt keinen Überblick mehr, ob das Geld gereicht hat oder wie viel ich dann tatsächlich ausgegeben habe. 

 

Mit diesen Erkenntnissen wurde mir eins klar: eigentlich habe ich gar nicht zu wenig Geld, um mir coole Dinge leisten zu können, sondern ich habe zu wenig Geld dafür, dieses nicht im Blick zu haben. Die Schlussfolgerung war also, sich meine Lebensmitteleinkäufe genauer anzuschauen und zu tracken, was wie viel kostet und wo man Abstriche machen kann.

 

In der Regel macht mensch für solche Dinge dann einen Monat eine ganz detaillierte Auflistung und guckt, welche Dinge man streichen kann. In meinem Fall war mir von Anfang an klar, was mein Problem ist: ich bin zu faul, was Dinge selbst herstellen angeht und ich habe viel zu hohe Lebensmittelkosten, wenn ich in der Uni bin, weil ich meine Faulheit dann irgendwie kompensieren muss. Außerdem kaufe ich sehr häufig Ersatzprodukte, die noch nicht mal sonderlich nährstoffreich sind und viel zu viel Salz enthalten.

 

Vielleicht errätst Du schon, was der neue Schlachtplan ist:

  • häufiger Dinge selbst herstellen bzw. vorkochen für die Uni
  • Haushaltsbuch speziell für Lebensmittelausgaben führen

Und damit habe ich dann direkt gestern angefangen. Hoch motiviert natürlich, weil ich dadurch wahrscheinlich viel Geld sparen werde und vor allem auch, weil ich endlich eine richtige Küche habe, in der ich solche Sachen auch durchführen kann. Die große teure Wohnung ist also Lösung und Problem in einem. Schön.

 

Ein weiterer Vorteil der neuen Einkaufsmentalität ist auch, dass sie mich schlagartig back on the sustainable track gebracht hat. Und gesund und nährstoffreich kommen auch noch dazu! In meinem Einkaufswagen landeten nämlich kaum verpackte Dinge und viel loses Gemüse. Saisonal waren die Dinge auch noch. Ein Träumchen.

 

Beim Sojajoghurt und der Hafermilch habe ich dann zum Teil Abstriche beim Sparen gemacht, weil ich da die günstigen Alternativen teilweise super eklig finde. Aber alles in allem hat mein Einkauf einen richtig guten Eindruck gemacht.

 

Zuhause angekommen ging es dann direkt weiter, mit dem neuen Spirit. In meinem Vorratsschrank hängt jetzt eine Liste mit bereits geöffneten Lebensmitteln, damit ich diese zeitnah aufbrauche. Allgemein schmeiße ich sowieso nur selten Lebensmittel weg, aber manche Sachen liegen jetzt sehr weit oben im Schrank, sodass ich sie dadurch dann eventuell übersehe. So eine Liste ist da natürlich sehr praktisch.

 

Außerdem habe ich, da der Moment gepasst hat, bereits Gemüse klein geschnitten und eingefroren bzw. kühl gestellt. So muss man die Dinge nur noch rausgreifen und spart sich auch ein paar Arbeitsschritte. Ideal also, wenn es schnell gehen muss. Ich bin sogar so weit gegangen, dass ich selbst Pizzateig gemacht habe. Absolut krass für mich. Um fair zu sein, hatte ich die letzten Jahre aber auch keinen Ofen, also dann doch wieder weniger krass.

 

Wieso wird da jetzt ein Blogbeitrag draus? Na ja, zum einen, weil ich schon lange nichts mehr gepostet habe und zum anderen, weil mir mal wieder klar geworden ist, dass nachhaltig und nährstoffreich (vegan) zu leben keine Sache des Geldbeutels, sondern der Einstellung ist. Klar, Gemüse und Obst sind auch teuerer geworden, aber im Schnitt kann man trotzdem schon gut etwas rausreißen.

 

Und ja sicher, die Situation, die ich hier beschreibe, die ist für manche Menschen absolut offensichtlich und die leben bestimmt schon jahrelang so. Klaro! Aber für mich war das jetzt gestern irgendwie eine Erleuchtung und ein aha Moment, der vielleicht auch ein bisschen mit Scham und Demut einherging, weil ich mich gefragt habe, wie verschwenderisch ich eigentlich in den letzten Jahren gelebt habe und ob das nicht vielleicht ein bisschen unnötig war. (Und natürlich frage ich mich auch, wieso ich das nicht schon viel eher mal gecheckt habe, bzw. wie gut ich diese Tatsachen die ganze Zeit eigentlich wegignoriert habe...)

 

Doch war es das? Bestimmt, doch nur zum Teil, denn Lebenssituationen schaffen Erlebenssituationen und in meiner kleinen 18 Quadratmeter Wohnung war einfach kein Platz für meal-prep und Co. Da war ja kaum Platz für mich.

 

Ich werde Dich auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, wie es so weiter geht, an der nachhaltigen Front. Es ist schon ein passendes Projekt dazu in Arbeit, für das ich aber auch ein bisschen Zeit finden muss. Jetzt muss ich mich erstmal in der neuen Lebenssituation einleben und dann, ja dann gibt es bald wieder mehr hier. Wahrscheinlich! Mal sehen. Das ist ja immer die Frage.

 

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Liebe Grüße,

 

Deine Maya

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