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Fußball abschaffen und nur noch kicken

Ok. Ich habe irgendwie angefangen diesen Beitrag zu schreiben und gemerkt, dass ich schon ein paar gute Punkte habe, über die man definitiv mal nachdenken sollte, alles in allem mach ich mich aber auch viel über Fußball und Co. lustig, weswegen man es dann doch auch nicht so ernst nehmen sollte. Fakt ist aber, dass Fußball und auch viele andere Sportarten zu kommerziell sind oder dass einige (wenige) durchaus stark von den Sportarten und den Ereignissen drum herum profitieren und sich deswegen extrem absurde Dinge ergeben, wie eine WM in Katar, die auch, abgesehen von den massiven Menschenrechtsverletzungen, die in Katar täglich stattfinden, wild ist, weil es in Katar viel zu heiß ist und es gar keine Infrastruktur für so ein Ereignis gibt. Also jetzt schon, aber bei der Vergabe gab es die ja noch nicht. Und es ist allgemein auch ziemlich absurd, dass man sich denkt: was nicht ist kann ja noch werden, bauen wir einfach mal noch drölf Stadien aus dem nichts. Why not? Wir brauchen sie zwar nie wieder, aber das kann man ja mal machen.

 

Abgesehen vom Fußball gibt es auch noch so geile Dinge wie asiatische olympische Winterspiele in Saudi-Arabien. Da gibt es zwar keinen Schnee, aber das kann man ja mal kurz vergessen?!

 

Deswegen habe ich mich mit der Frage auseinander gesetzt, ob man Fußball nicht einfach abschaffen und zum guten alten Kicken zurückommen sollte. Ich schätze, dass es am Ende nämlich egal und vielleicht auch sogar schöner für die Zuschauenden und Spieler*innen ist, wenn es nur noch um den Sport geht. Ja klar, die Leute sollen auch davon leben können, keine Frage, aber man kann auch mit einem höheren Gehalt von, keine Ahnung, 6000 brutto gut leben. Wenn man etwas wirklich doll gerne macht, dann macht man das auch fast umsonst. Das sieht man ja an den ganzen Leistungssportler*innen in der Leichtathletik oder in Randsportarten, die sogar nebenbei noch studieren müssen, weil sie niemals werden aussorgen können mit ihrem Sport.

 

Und zusätzlich würde man, bei einer Rückkehr zum Kicken, auch diese ganzen Problematiken wie kritische Sponsor*innen von Vereinen, undemokratische Dinge wie der FIFA oder olympisches Komitee umgehen. Denn das wäre definitiv anders und wahrscheinlich viel demokratischer strukturiert, wenn es nur noch um Sport und nicht mehr um so viel Geld gehen würde. Und ja, das hätte vielleicht Nachteile, auf den Nachwuchs bezogen, weil manche vielleicht mit 6000€ brutto nicht zufrieden wären oder man die Förderung umstrukturieren müsste. Na und? Erstens ist das ja keine schlechte Bezahlung und dann machen es halt wirklich nur die, die wirklick Bock auf Fußball haben. Das sind bestimmt immer noch genug und ich sehe da eigentlich kein Problem drin. Zweitens könnte man zum Beispiel darauf achten, dass gezielte Nachwuchsförderung weiterhin bestehen und auf dem selben Niveau bleibt. 

 

Was ist es denn am Ende, dieses Fußball spielen? Eine Art der Unterhaltung. Muss das wirklich so absurde Ausmaße annehmen? Müssen wirklich Menschenrechte dafür verletzt und ignoriert werden? Ich glaube nicht, ist nämlich gar nicht so unterhaltend. Das Spiel an sich, das Kicken, das würde ja bleiben. Die Titel wären auch die gleichen, denn eine Weltmeisterschaft ist eine Weltmeisterschaft. Dann wäre doch alles gut, Thomas Müller, niemand müsste seinen Pfad als Sportler verlassen und seine sportlichen Träume an den Nagel hängen [Beitrag Müller Instagram]. Ganz easy!

 

Also: lasst uns den Fußball abschaffen und nur noch kicken. Ist sowieso viel besser.

 

PS: ich denke niemand fragt sich jetzt noch, ob ich die WM schaue. Natürlich nicht. Hab Besseres zu tun. Wie Schlafen und Essen. I mean?!

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Kommentare: 1
  • #1

    Heinrich Maiworm (Sonntag, 04 Dezember 2022 00:32)

    Sport und Religion haben seit je Gefühle mobilisiert, die der Akteure und die des Publikums. Dass die Akteure sich theatralischer Elemente bedienten und dass sie sich vom Publikum honorieren liessen, ist banal. Reliquien waren sichere Investitionen, dabei zu sein war nie alles.
    Influencer stören diese Geschäfte. Vor allem bei jungen Leuten kommen sie besser an. Dass die katholischen Bischöfe und der DFB versucht haben, sie zu imitieren, spricht nicht für ihre Abstraktionsfähigkeit.