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Ein Beitrag aus der Kiste "Wenn Blog schreiben Therapie ist"

Hey ho und hallo. Ich bins, Maya. Wenn du schon länger dabei bist, dann schön Dich wiederzusehen, wenn Du neu bist: hello and welcome on board.

 

Dieser Beitrag ist mal wieder aus der Kiste "Dinge, die ich schreibe, wenn es mir nicht gut geht und mit denen ich mich dann selbst therapiere".  Also fangen wir mal an.

 

Wenn Du es noch nicht gemacht hast, dann solltest Du auf jeden Fall erstmal meine Podcastfolge mit dem Update aus meiner Masterarbeit hören, um mal ein bisschen in den Shit reinzukommen. Der Podcast ist natürlich allgemein eine große Empfehlung meinerseits.

 

Jetzt muss ich am 31. August eben diese Masterarbeit abgeben und kann so ein kleines Fazit ziehen. Wo fangen wir da an? Also erstmal lief bei der Masterarbeit nichts wie geplant. Niemand hat sich vorstellen können, dass gute Ergebnisse so schwer zu erhalten sind. Niemand hat sich vorstellen können, dass das extrem meinen Kompetenzrahmen sprengen wird. Niemand hat sich vorstellen können, dass niemand so richtig Zeit für mich haben wird, also für die Betreuung und hey, das ist kein Vorwurf, aber das hat es nicht grade einfacher gemacht. Das Ergebnis all dieser nicht vorstellbaren Dinge ist eine extrem frustrierende Situation für alle Beteiligten, denn NIEMAND findet die Situation derzeit optimal, am wenigsten ich. Alle geben gerade ihr Bestes, damit es noch eine schöne Arbeit wird, aber ja, es lief halt nicht optimal. Das ist so verdammt frustrierend, das kann man sich nicht vorstellen und selbst hart gesottene Menschen in meinem Freundeskreis fragen mich, wie ich das aushalte.

 

Die Antwort ist: keine Ahnung? Nicht gut. Ich verprügle regelmäßig mein Kissen, schmeiße es auf den Boden, trete gegen irgendwas, weil ich so verdammt sauer bin, weil ich so verdammt hilflos bin, weil das alles so verdammt scheiße ist.  Selbst mein regelmäßiges Kickboxtraining, zu dem ich leider nicht so oft gehen kann wie ich möchte, hilft nicht. Das muss man sich mal vorstellen. Lol. Es ist SO viel, die Erwartungen trotzdem SO hoch (nein, dass sind nicht nur Erwartungen, die ich an mich selbst stelle) und ich kann einfach nicht mehr. Ich bin einfach nur noch müde.

 

Trotzdem sitze ich jetzt hier, bereit mich gleich den drei Seiten to-do Liste zu widmen, die bis Sonntag Abend noch abgearbeitet werden muss und ich habe sogar ein bisschen Hoffnung, weil ich gestern Abend beim Fahrrad fahren eine gute Idee hatte. Yeah.

 

Und weißt Du was? Ich habe sogar ein kleines und für mein Leben glaube ich extrem positives Fazit ziehen können: schwer ist schwer genug und nein Anne, du musst nicht immer den aller schwersten Weg gehen, um zufrieden zu sein. Was meine ich damit?

 

Für meine Doktorarbeit habe ich mir einen Arbeitskreis gesucht, bei dem ich viel methodisch arbeiten kann und viel Theorie anwenden muss. Allerdings muss ich meine Proben auch selbst vorbereiten und ich werde wohl auch viel im Labor stehen. Das hat mich am Anfang total gestört, weil ich noch viel mehr methodisch und theoretisch arbeiten wollte und ich mir dachte: oh doofes Labor. Die Arbeit wird genauso anspruchsvoll sein, wird aber, dank Labor, etwas besser zu bewerkstelligen sein, wenn Probleme auftreten. weil ich dann meine Probe einfach nochmal machen kann oder das Spektrometer irgendwie reparieren kann oder mir auch einfach mehr Leute helfen können, weil es physisch mehr zu helfen gibt.

 

Wenn ich sie nur theoretisch schreiben würde, so, wie ich es gerade tue, steht man einfach immer extrem hilflos herum. wenn ein Problem auftritt, das vorher noch niemand gesehen hat. Das wird bestimmt auch irgendwann gelöst. aber es ist halt schwieriger zu lösen und vor allem kann man es ab einem gewissen Punkt nicht mehr alleine lösen. Am Ende ist es aber einfach eine Doktorarbeit, die gleich bewertet wird, also mit den gleichen Noten und dann interessiert es niemanden mehr, wie viele Probleme man zwischendrin hatte, sondern alle interessiert nur, wie gut das Ergebnis ist. Wenn man aber keine Ergebnisse hat, weil man sich nicht selbst helfen kann, dann ist das tendenziell schlecht. Also ich glaube es wird grade über Umwege deutlich was ich meine.

 

Das Problem, die eigenen Probleme nicht selbst lösen zu können, weil sie mit den bis hierhin erlernten Fähigkeiten nicht lösbar sind, hatte ich quasi ständig während meiner Masterarbeit. Das hat nichts damit zu tun, dass ich dumm oder faul bin, sondern damit, dass ich das einfach noch nicht gelernt hatte. Deswegen war das der aller schwerste Weg für mich, weil ich von 0 auf 100 kommen musste. Bei meiner Doktorarbeit wird das jetzt anders und da, wo ich davor enttäuscht war, dass es "nicht schwer genug ist", bin ich, nach dieser Erfahrung, jetzt zufrieden und glücklich, dass es "nicht so schwer ist", weil ich dann einfach bessere Arbeit abliefern kann, weil ich viel mehr alleine machen kann.

 

Und alleine arbeiten können, ohne viel Hilfe, das ist mir super wichtig. Das habe ich auch während meiner Masterarbeit festgestellt. Ich habe einfach keine Lust darauf, ständig auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Das gibt mir einfach kein gutes Gefühl. Ich glaube deswegen fokussiere ich auch derzeit meine ganzen Selbstständigkeitsprojekte so sehr, weil ich die eben alleine mache. Sicherlich ist es wichtig und gut, auch mal mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten, aber dann eher in so einer positiven "wir ergänzen uns alle" Situation und nicht, weil man einfach sonst komplett lost ist.

 

Ich bin auf jeden Fall super froh, wenn ich am Mittwoch diese Arbeit abgeben habe und endlich "frei" bin. Ich habe schon so viele Pläne für Schweden und ich freue mich schon so so dolle darauf, endlich die ganzen Dinge umzusetzen, die ich schon seit Jahren plane.

 

Einen kleinen Vorgeschmack bekommt ihr bereits jetzt auf meinem Patreon-Kanal, den ich jetzt für "Green Maya" und "Darf's ein bisschen Chemie sein?" umgestellt habe. Es ist glaube ich einfach mein Ding, Wissenschaftskommunikation zu machen und das kann ich glaube ich auch ganz gut und da hab ich dann alles so ein bisschen zusammengefasst. Schaut da gerne mal vorbei, die Unterstützung geht bei einem Euro im Monat los.

 

Ich hab auch super viele coole Dinge für Schweden besorgt, in Schweden geplant und Co. alleine schon die Fahrt dahin wird so cool, da berichte ich aber nochmal ausführlicher davon. 

 

Ich werde mich jetzt mal an meine Planung für die letzten Änderungen der Masterarbeit machen, das Schreiben hat mir aber gut getan, wie immer und ich hoffe, dass ich wieder regelmäßig dahin zurückfinden werde. Ich denke aber schon.

 

Schau in den kommenden Wochen gerne immer mal wieder vorbei oder folge mir auf Instagram @_greenmaya_, da verpasst Du dann nichts.

 

Bis dann und liebe Grüße!

 

Maya

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