Irgendwie dachte ich letztes Jahr noch: wow, so eine Müllanalyse, das wird sicher super spannend. Und irgendwie war es auch spannend, aber so richtig zielführend? Vielleicht nicht. Am Ende des Tages wusste ich ja schon, welche Dinge ich lieber nicht kaufen sollte und wo ich Müll sparen könnte. Ich habe es nur einfach nicht gemacht. Keine Zeit, keine Lust.
Ich frage mich auch, wem ich da eigentlich was vormachen wollte. Mir selbst? Euch? Ich weiß es nicht. Was die Analyse aber auf jeden Fall gebracht hat, ist einen hässlichen Feed (wieso sind die Farben nochmal so dunkel), bisschen Awareness schaffen UND ich habe tatsächlich ein paar Dinge reduziert. Yeah!
Doch so richtig Müll sparen kann man am Ende des Tages wirklich nur mit einem Einkauf im Unverpackt Laden und im besten Fall noch mit Foodsharing.
Unverpackt ist mir momentan zu zeitaufwendig, das hatte ich ja bereits gesagt und Foodsharing mag ich nicht, weil das immer richtig richtig viel Essen ist und vor allem oft nicht vegan und ich möchte einfach keine nicht veganen Sachen mehr essen.
Ich kann mir deswegen nicht so richtig vorstellen, wie das less waste Jahr jetzt noch weitergehen soll. Mit Tipps, die ich sowieso nicht anwenden werde?
Nicht sehr authentisch.
Ich glaube ich muss einfach akzeptieren, dass dieses ganze Zerowaste Ding nicht mehr mein (Haupt-)Ding ist. Irgendwie hat sich einfach mein Fokus verschoben und es gibt viele andere tolle Influencer:innen, die das alles viel besser machen, deswegen solltet Ihr denen am Ende des Tages (auch) folgen, um da coole Tipps abzugreifen. Glaube am coolsten finde ich da wastelesshero, auch Anke genannt. Sie hat auch einen eigenen Shop! Schaut da auf jeden Fall mal vorbei und ihr Instagram ist auch immer super informativ, wenn es um solche Müll sparen Sachen geht.
Tatsächlich fällt mir aber jetzt so beim Nachdenken auf, dass viele grüne Influencer:innen, die vor ein paar Jahren auch wie ich so völlig motiviert in dieses Zerowaste Ding gestartet sind, auch andere Sachen machen. Ich frage mich, woran das liegt. Ich kann in dem Fall nur für mich sprechen, mir fallen da aber direkt zwei Gründe ein. Erstens ist Zerowaste meistens nur der Einstieg in einen nachhaltigen Lebensstil, dann verändert sich so nach und nach das Mindset, man wird wieder etwas entspannter mit diesem "zero", weil man nach der anfänglichen Euphorie irgendwann total gestresst war davon und dann kommen oft noch so Sachen wie Veganismus dazu, was denn Müll in die Höhe steigen lässt. Außerdem habe ich auch für mich gemerkt, das wäre zweitens, dass Zerowaste einfach super frustrierend sein kann, weil sich einfach auf so vielen höheren Ebenen nichts ändert. Das klingt jetzt richtig dumm, weil ich ja immer predige, dass jede:r etwas im Kleinen ändern kann und davon bin ich auch nach wie vor noch überzeugt, aber je länger man das macht, desto mehr regt es einen auf, wenn man mitbekommt, wie langsam die Mühlen mahlen. Irgendwie werden glaube ich erst dieses Jahr so Dinge wie Strohhalme verboten? To-Go Becher sind immer noch da, dieses ganze Mehrwegding wird VIEL zu langsam ausgebaut. Das nervt! Da muss einfach mehr Druck hinter. Mal ganz abgesehen davon, dass Großkonzerne immer noch Einweg abfeiern und unser Recycling in Deutschland eine große Lüge ist...
SEHR LANGSAM.
So, jetzt aber wieder zur Müllanalyse. Also sie war auf jeden Fall hilfreich, ich habe auch viel positives Feedback dafür bekommen, weil sie einfach mal ehrlich war und ich glaube vielen das auch fehlt, weil auf Instagram immer also so less waste aussieht und das am Ende halt einfach oft nicht stimmt und ich habe ja auch tatsächlich Müll reduziert.
In den kommenden Wochen werde ich mich, auch durch meinen anstehenden Umzug, mehr um so Themen wie Minimalismus, Aussortieren und sowas kümmern und mir macht vor allem Wissenschaftskommunikation immer mehr Spaß, weswegen ich da über kurz oder lang einen Fokus drauf setzen werde.
Ich versuche jedoch #lesswaste2021 nicht völlig schleifen zu lassen und coole neue Tipps rauszusuchen, die man vielleicht nicht überall findet.
Den ersten hätte ich schon mal: Briefmarken sparen dank Handyporto. Finde ich den Knaller!
Wir werden sehen, wie das klappt!
Bis dahin, liebe Grüße, Maya
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