2020 ist fast vorbei, 2021 kommt, doch die große Frage ist: was kommt da eigentlich?
Reflektieren wir mal chronologisch mein letztes Jahr.
Januar und Februar waren noch normal, ich hab mich langsam gut an der neuen Uni eingelebt und neue Freund:innen gefunden. Mein 25. Geburtstag war auch nice, wir waren in einer Karaokebar und hatten super viel Spaß, den Abschluss des Semesters hat ein toller Skiurlaub gebildet. Danach ging Corona los und ich habe zum Glück einen neuen Job angefangen, meine Arbeit als Vertretungslehrerin wäre mit Corona nämlich flach gefallen. Corona hat alles durcheinander gebracht und das Sommersemester war ehrlich gesagt einfach nur beschissen. Ich kam zu gar nichts, die Arbeit war auch neu und fordernd und ja, so traurig es ist, ich hab überhaupt nichts auf die Kette bekommen.
Der Sommer verging, Corona war zwar da, aber man hat es nicht mehr so gemerkt und der Start ins Wintersemester begann mit enorm viel Stress, Altlasten aus dem Sommersemester und meinem Wunsch, Green Maya wieder aktiver zu betreiben und mehr zu liefern, mehr zu machen, wieder mehr Green Maya zu sein.
Spoiler: funktioniert natürlich alles überhaupt nicht. Ich bekomme derzeit relativ viel auf die Kette, aber es ist einfach nur ein Bruchteil der Dinge, die ich eigentlich machen müsste. Nebenbei habe ich mein Leben komplett auf links gedreht, alles, von dem ich dachte, dass es meine Zukunft sein wird, rausgeschmissen, mit dem Ergebnis, dass ich jetzt vor einer weißen Wand stehe und einfach keine Ahnung habe, was da jetzt drauf soll.
Lost, das Jugendwort 2020 und wohl einfach die Beschreibung meines derzeitigen Lebens.
Doch was habe ich 2020 gelernt?
Ich habe gelernt, dass ich trotz allem dankbar sein kann, dass es mir gut geht, dass ich einen neuen Job überhaupt anfangen konnte und somit die Möglichkeit habe, einfach auch länger zu studieren und meine Eltern zu entlasten. Drei Jahre für den Master zu brauchen ist kein Verbrechen...
Dann habe ich gelernt, dass ich tolle Freund:innen habe, weil sich niemand von ihnen als Corona-Skeptiker:in entpuppt hat und sie verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. Ich habe wieder mal gezeigt bekommen, dass ich eine tolle Familie habe und ehrlich gesagt erlebe ich derzeit die entspanntesten Weihnachten seit Jahren! Sonst gab es immer Streit und dieses Jahr ist es einfach total ruhig und friedlich.
Leider habe ich 2020 aber auch gelernt, dass ich so nicht mehr weitermachen kann. Ich kann nicht 15 Stunden die Woche arbeiten, meinen Blog nebenbei gestalten, mein Leben über den Haufen schmeißen und gleichzeitig noch 30 CP machen. Das geht nicht. Ich muss einfach akzeptieren, dass ich nicht Superwoman bin, sondern Anne Mayer und das ist ok so. Ich bin jetzt noch bis Sonntag bei meinen Eltern und ich merke einfach, dass ich das auch brauche. Hier kann ich rumliegen und einfach mal nichts tun, meine Mama wäscht meinen Kram mit und ich muss mich um nichts kümmern. Hier ist es mal ein bisschen wie im Urlaub. Gleichzeitig rattert es aber auch in meinem Kopf, weil ich noch soooo unfassbar viel zu tun hat. Ich weiß wirklich nicht, wie ich das alles schaffen soll. 2021 muss das wirklich besser werden. Ich kann das so wirklich nicht ewig weiter machen...
Deswegen habe ich mich jetzt erstmal von einer Prüfung abgemeldet und vielleicht schmeiße ich dann auch die ganze Vorlesung, das muss ich nochmal gucken, wie viel Zeitverschwendung das für mich ist. Außerdem schreibe ich jetzt diese Zeilen. Mein Blog ist manchmal auch meine Therapie. Es hilft mir total die Dinge aufzuschreiben.
2021, und dann? So habe ich das ganze hier genannt. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie es dann wird, aber wer weiß das schon? Ich weiß, wie es nicht mehr werden soll. Ich muss lernen meine Grenzen nicht mehr so zu missachten. Es kann nicht sein, dass ich eines Tages aufwache und solche Kopfschmerzen habe, dass ich meine eigenen Schritte im Kopf höre und spüre, Das Stresslevel darf nicht so hoch sein, dass mein Urlaub einfach nur dafür genutzt wird, dass ich 24/7 ans Arbeiten denke.
2020 hat uns glaube ich alle auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und 2021 möchte ich die Tatsachen mitnehmen und hoffe, dass sie mir irgendwie helfen werden, etwas gesunder das Leben zu überleben...
Ich hoffe das war jetzt alles irgendwie verständlich. Ich würde lügen wenn ich sage, dass es mir super gut geht, aber auch wenn ich sagen würde, dass es mir super schlecht geht. Ich bin nicht in einem psychischen Ausnahmezustand oder so, sondern mehr so an einem Punkt wo ich mir sage: und jetzt geht der Weg woanders hin. Da geht es einem nicht gut, aber auch nicht schlecht, vielleicht eher neutral? Ich hoffe, dass das "dann" im Titel heißt, dass es "dann" bergauf geht und ich meine ganzen Kramsis irgendwie unterbekomme.
Doch sind wir mal ehrlich, mein einziger, von Herzen kommender Wunsch für 2021 ist, dass alle gesund bleiben, denn das ist am Ende wohl das, worauf es ankommt.
Ich wünsche Euch einen guten Rutsch und wir hören uns im nächsten Jahr!
Liebe Grüße
Maya
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