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1,6 Millionen Partikel

1,6 Millionen Plastik Partikel nehmen Babys, die mit einer Flasche auf Polypropylenbasis gefüttert werden, am TAG auf. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die unter dem Namen Microplastic release from the degradation of polypropylene feeding bottles during infant formula preparation erschienen ist. Das ist ganz schön viel und die Unsicherheit, die damit einhergeht, ist auch nicht gerade prickelnd, denn die Folgen von Mikroplastik für den Körper sind noch nicht ausreichend erforscht. Bei Meerestieren zeigt sich jedoch, dass die feinen Plastikpartikel Entzündungen im Darm auslösen können (so Nadja Ziebarth vom BUND gegenüber der taz).

 

Weitere Infos zur Studie und die Meinung von Medizinern, könnt ihr in dem Artikel Bericht über Plastik aus Babyflaschen nachlesen.

 

Wir klären hier jetzt aber mal kurz die Frage, was Polypropylene überhaupt sind!

 

Also für den Einstieg erstmal eine kurze Wikipedia-Zusammenfassung:

Polypropylen (PP) ist ein thermoplastischer Kunststoff, was bedeutet, dass er sich bei bestimmten Temperaturen verformen lässt, diese Verformung kann jedoch auch wieder rückgängig gemacht werden. Hierbei PP etwas härter und hitzebeständiger als Polyethylen, der Standardkunststoff für Verpackungen.

 

Das Poly bedeutet, dass durch Polymerisation viele monomere, also einzelne Propylenmoleküle zu Polymeren oder Ketten zusammengefasst wurden.

 

Für Anwendungen bei Raumtemperatur ist Polypropylen physikalisch, mechanisch, als auch thermisch ideal geeignet und der Schmelzpunkt ist auch relativ hoch. Wichtig ist hier zu sagen, dass diese Eigenschaften durch die Beschaffenheit der Propylenketten beeinflusst werden können. Die Anordnung und Verteilung der Seitenketten spielt hier die entscheidende Rolle [1].

 

Falls ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid, könnt ihr noch weitere Infos im Handbook of polypropylene and polypropylene composites nachlesen. Polymere sind wirklich ein riesiges Thema, das man hier jetzt nicht mal eben so schnell abhandeln kann, deswegen verzeiht mir die knappe Zusammenfassung der Infos. 

 

Meine persönliche Meinung ist, dass wenn man sich die Eigenschaften des Polymers ansieht, man schon auf die Idee kommen könnte, dass es nicht zu heiß werden darf. Kindernahrung ist ja in der Regel nicht extrem heiß, allerdings beginnen Verformungsprozesse nicht von jetzt auf gleich, sondern die Teilchen beginnen mit steigenden Temperaturen sich stärker zu bewegen und man sieht es dann erst ganz deutlich bei Temperatur x. Je nachdem wie oft und wie heiß man die Kunststoffe erhitzt, brechen die Ketten und die thermische Zersetzung setzt ein. Der Moment, in dem Mikroplastik endgültig "entsteht". Dass man deswegen die Stoffe und vor allem deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper erstmal kennen sollte, bevor man anfängt, daraus Geschirr für Säuglinge zu machen, finde ich da irgendwie naheliegend. Zum Glück sind wir jetzt schlauer und reicher an Alternativen. Es gibt auch Trinkflaschen aus Edelstahl und glaube auch Glas. So gut informiert bin ich, in Mangel eines Babys, dann doch nicht.

 

Also einen schönen Mittwoch euch noch und liebe Grüße! :)

 

Eure Maya

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