Ich fange an diesen Beitrag zu schreiben und habe nicht mal einen Titel für ihn gefunden.
"Corona - wie das Leben sich verändert", "Zu viel Zeit für zu viel nichts", "Wann ist es vorbei?", "Corona - mein Update".
Alles peppige, freshe Titel, die sowieso keinen interessieren, weil momentan Hans Günther und Anke von der Tanke Zeit haben, sich zu äußern.
Sie sitzen dann auf einem Thron aus Klopapier und denken sich: ach ich schreib jetzt mal was über mein Leben...
Nicht, dass ich das verurteile, schließlich mache ich genau das schon seit über zwei Jahren und Corona ist super, meine Leserzahlen sind wirklich durch die Decke gegangen.
Christ343 ist das beste, was mir je passieren konnte! Über 80 Menschen haben sich meine Reaktion durchgelesen.
Das sind Zahlen... geil
Doch was will ich eigentlich schreiben? Eigentlich darf ich mich nicht beschweren. Ich sitze zuhause, habe genug Platz, habe trotz Corona ab dem 15.04 einen Job, die Uni geht auch irgendwie weiter.
Und trotzdem bin ich antriebslos, stehe zu spät auf, mache meine Arbeit nicht immer so, wie ich das soll und wünsche mir jeden Tag erneut aufzuwachen und zu merken: ach Corona, das ist ja eigentlich nur ein Bier...
Ich glaube da habe ich jetzt auch einen Titel gefunden...
Ich bin wirklich traurig. Ich halte das ganze hier nicht mehr aus und dass jetzt auf einmal alle Sport machen und gesund essen, das posten und ich mich einfach nur dick und hässlich fühle, macht es nicht besser.
Es macht es auch nicht besser, dass andere und ich mir selbst, eigentlich sagen können, dass ich nicht dick und hässlich bin, aber in Zeiten von Corona kann man sich einfach den ganzen Tag vergleichen, weil man Zeit fürs nichts tun hat und trotzdem alles erledigt bekommt.
Es ist zum verrückt werden!
Ich fühle mich langsam wirklich eingeengt, beengt und meiner Freiheit beraubt.
Ich will jetzt verdammt nochmal in den Zug steigen, nach Karlsruhe fahren, ne geile Party mit meinen Freunden feiern und dann wieder zurück gehen.
Ich will meine Lieblingspodcast, wie Lage der Nation oder FAZ Einspruch, hören und dabei dieses böse Wort mit C nicht mehr hören.
Ich will nichts davon wissen, dass so ein doofer Tiger in NY Corona hat oder die FDP versucht, jetzt die Klimagesetze zu ändern. So unter dem Radar.
Ich will, dass alles wieder normal ist und doch wird nichts mehr wieder normal oder wie es war.
Ich habe mir jetzt einen Mundschutz bestellt, da ich nicht nähen kann und bleibe jetzt einfach zuhause.
Ich mache Sport, von zuhause und der einzige Lichtblick ist das Rennrad, das ich heute in die Werkstatt gebracht habe und dass mich wieder etwas freier macht.
Freier, ein Leben zu leben und nicht nur diese Abfolge von Tagen, an denen ich aufstehe und esse und schlafen gehe.
Das ist grade kein Leben.
Das ist einfach richtig scheiße.
Und ja, ich habe trotzdem noch viele Privilegien und alles, aber trotzdem, einfach mal den Whataboutism stecken lassen und kurz leiden.
So. Das musste raus, dieser Blog ist ja auch etwas wie Therapie.
Wenn ihr noch mehr von mir hören wollt, auch mal lachend, dann empfehle ich euch meinen Podcast "Die Baumeisterinnen". Da bin ich übrigens Anne und nicht Maya und rede mal über dies und das, vor allem über das Leben und vor allem nicht über Corona.
Wenn ihr wissen wollt, was ich eigentlich für "Arbeit" momentan habe, dann empfehle ich euch hier vorbei zuschauen:
Bei der tollen Meeresschutz NGO DEEPWAVE e.V.
Von denen habe ich auch gelernt, wie man etwas im Text verlinkt. Wenn das mal nichts ist?
Ich bin sehr stolz jetzt Teil von DEEPWAVE zu sein, weil nicht nur die Mission wichtig ist. sondern die Menschen dahinter auch absolute Herzensmenschen sind.
Deswegen erneut: schaut gerne vorbei und gebt dem Meer eure Stimme!
PS: für einen erneuten Downer verlinke ich euch unten das neue Video von MaiLab. Holt euch dafür einen Tee und atmet mal ganz tief durch, es wird deprimierend...
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