Falls du den ersten Teil noch nicht kennst lohnt es sich sicher diesen erst zu lesen :)
Ich habe unter dem ersten Teil einen brandaktuellen Kommentar, den ich an dieser Stelle aber nicht kommentieren werde, nur so viel: ich freue mich immer über Kommentare!
- so
Dieser Kommentar hat mir aber den Anstoß gegeben mal zu gucken was sich verändert hat. Der erste Teil ist ja aus dem April 2019 und jetzt ist es Januar 2020, also 9 Monate später. Was hat sich verändert?
1. Den Freund mit dem Mensa Gespräch habe ich nicht mehr. Das liegt denke ich nur bedingt an dem Veganismus. Ich glaube das hat auch was damit zutun gehabt, dass er weggezogen ist und wir uns nicht mehr so oft gesehen haben und uns auch noch nicht sooo lange kannten.
So, das ist wohl das Interessanteste gewesen.
Ganz allgemein kann man aber sagen, dass sich mein Umfeld an meinen Veganismus gewöhnt hat. In meiner Familie sind wir jetzt sogar zu dritt. Mein Cousin ist seit letztem Sommer vegan und meine Schwester jetzt endgültig zum Jahreswechsel.
Meine Kernfamilie ist also ganz entspannt.
Es gibt jedoch auch andere Leute in meinem engeren Bekanntenkreis, die ich auch schon seit meiner Geburt kenne, für die ist Veganismus immer noch so etwas wie eine Krankheit. Die tolerieren meine Lebensweise vielleicht gerade so, lassen aber keine Gelegenheit aus zu zeigen, dass die vegan richtig kacke finden.
Die wollen auch nie probieren, wenn ich mal was Veganes mitbringe oder so, die sind sowas von anti.
Am Anfang habe ich noch mit allen Mitteln versucht da unterschwellig irgendwie ein bisschen die Stimmung aufzulockern, indem ich sie immer mal wieder zum Essen eingeladen habe und erzählt habe, dass es dem und dem aber ja auch geschmeckt hat und dass ich asiatisch kochen werde und das ja sowieso vegan sei.
Das hat aber nur ein erschrockenes Gesicht verursacht und so etwas wie: ja schauen wir mal.
Ich habe es aber aufgegeben und für mich akzeptiert, dass ich diese Leute halt schon ewig kenne und irgendwie ja auch mag, dass wir aber keine Überschneidungspunkte haben und ich da jetzt auch nichts mehr erzwingen werde.
Und das ist auch bei vielen anderen Leuten so. Ich glaube nicht, dass der Veganismus der Hauptpunkt war oder ist, wieso ich mit manchen Leuten weniger zu tun habe als früher. Ich glaube einfach, dass ich mich mit manchen Leuten auseinander gelebt habe. Ich bin jetzt eben auf dem nachhaltigen Weg und die machen halt sonst was.
Bis auf den einen Freund habe ich jedoch all meine anderen engen Freunde behalten und sogar eine neue Uni - Freundin zum Veganismus inspiriert. Viele in meinem Bekanntenkreis ernähren sich aber auch recht nachhaltig oder ihnen ist es egal, wenn wir vegan kochen. Wir machen das einfach, essen es dann und alles ist easy. Sehr entspannt.
Damit das hier aber schön trashig bleibt, wie ein Storytime - Eintrag eben auch sein muss, habe ich natürlich noch ein kleines Schmankerl mitgebracht:
Die Erfahrung mit Menschen, die ja sowieso super wenig Fleisch essen.
- Es ist einfach immer wieder irritierend, wie sich manche Menschen vor mir rechtfertigen, wenn es um ihren Fleischkonsum geht. Ich habe sie nicht mal direkt/indirekt darauf angesprochen und ich frage mich, wieso sie mir das überhaupt erzählen, aber es passiert nicht selten, dass Menschen mir erzählen, dass sie ja sowieso nur wenig Fleisch essen und wenn dann nur gutes.
Ok - ehm und wieso hat mich das nochmal interessiert?
Besonders bei den Leuten von der Arbeit ist mir dann das Phänomen aufgefallen, dass immer, wenn sie sich die Reste von Zuhause mitgenommen haben, da Fleisch drin war. Und das waren auch teilweise die Sachen vom Asiaten vom Vortag und nein, das ist ganz sicher kein demeter Fleisch...
Die Frage, die über dem Verhalten schwebt ist und bleibt einfach: wieso?
Wieso lügen sich diese Menschen selbst an und wieso erzählen sie mir das dann auch noch? - ungefragt wohl bemerkt.
Veganismus ist, auch nach über einem Jahr, immer noch ein soziales Minenfeld, das ich allerdings langsam sehr viel leichter durchschreite.
Mir sind einfach die Reaktionen vieler egal geworden und dadurch, dass jetzt alles für mich und mein Umfeld auch so normal geworden ist, wird das Thema einfach nicht mehr so oft debattiert, da nicht mehr so präsent.
Außer von meiner Oma, die mir immer Sojamilch kauft, vegane Pizza etc., mich dann aber immer fragt, ob ich denn nicht mal ne Ausnahme machen könnte. ich sei ja so streng. Irgendwie süß und nervig zugleich, aber meine Oma ist wohl einer der wenigen Menschen die sowas darf.
Ich hoffe es war jetzt nicht zu verwirrend!
Liebste Grüße! Eure Maya
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