Wandern ist cool.
Wieso?
Weil wandern Sport, Natur und Gemeinschaft perfekt verbindet, aber auch Ruhe und Meditation.
Wandern macht zwar auch Spaß in Turnschuhen, aber eher nur bis zum ersten komplizierteren Auf - bzw. Abstieg, danach verflucht man seine unpraktischen Treter, der trendige Rucksack wird mit jedem Meter schwerer und man fragt sich:
wieso habe ich eigentlich keine Wanderausrüstung?
Diese Frage klärt sich schnell: eine gute Wanderausrüstung ist teuer.
Gute Wanderschuhe kosten ab 130 Euro aufwärts und einen guten Wanderrucksack bekommt man auch erst ab 100 Euro.
Doch was ist in diesem Fall gut und geht das nicht auch günstiger?
Gut ist eine sehr subjektive Wahrnehmung. In meiner grünen Blase bedeutet "gut" nachhaltig, langlebig und passgenau.
Eventuell findet man auch etwas passgenaues bei Decathlon, aber das ist auf gar keinen Fall nachhaltig!
Nachhaltig ist für mich vor allem das Wiederverwenden, also Secondhand, das ist auch am günstigsten. Bei meiner neuen Wanderausrüstung habe ich mich aber dieses Mal dagegen entschieden.
Wieso?
Weil man Secondhand oft im Internet kauft und man die Passgenauigkeit so schlecht abschätzen kann.
Natürlich sind Dinge wie Jacken und Hosen Secondhand easy zu bekommen, aber die wirklich wichtigen Dinge sind beim Wandern die Schuhe und der Rucksack und da ist es gar nicht so leicht etwas passendes zu finden.
Ich habe mich also für den Neukauf entschieden und bin mit dieser Entscheidung sehr zufrieden, da ich 4 Paar Schuhe und 5 Rucksäcke anhatte, bevor ich das richtige Modell gefunden habe.
Doch ich habe nicht irgendwo eingekauft, sondern in einem Outdoor - Geschäft vor Ort.
Mir war eine gute Beratung ebenso wichtig, wie eine große Auswahl an hochwertigen Artikeln.
Außerdem bietet das Geschäft einen Reparaturservice an.
Doch an welchen Richtlinien kann man sich orientieren, wenn man entscheiden möchte, ob ein Artikel hochwertig und nachhaltig ist?
Hier hat Utopia eine kleine Übersicht erstellt, verlinke ich euch unten nochmal, hier die kleine Zusammenfassung:
1. Funktionen sind cool, aber nur die, die nötig sind. Überlegt Euch vorab, was ihr machen möchtet, was Eure Ziele sind und welches Kleidungsstück alles am besten vereint.
2. Recycling - Fasern kaufen, da Outdoor - Bekleidung eigentlich zu über 90% aus Chemiefasern besteht.
Beispiel Hersteller: Vaude, Bleed, Triple2, Patagonia, Klättermusen
3. Recyclingbare Outdoorbekleidung ist natürlich noch besser. Die kommt sogar aus Kiel! Das Label Pyua macht es möglich.
4. Naturfasern sind auch eine tolle und auch angenehme Alternative (mein Mitbewohner schwört auf sein Merino - Shirt und der ist zu 100% ein Outdoor Typ).
Diese sind jedoch nicht vegan und natürlich ist der Tragekomfort angenehm, aber Merinowolle ist nicht gerade regional, deswegen würde ich hier auf jeden Fall auf Secondhand setzen.
Beispiel Hersteller: Hessnatur, Engel Sports, Bergfreunde
5. Achtet auf jeden Fall, und das ist recht leicht, auf PFC frei. PFC ist nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern auch für euch.
Beispiel Hersteller: ganz vorne ist hier Vaude und auch Deuter hat PFC freie Rucksäcke.
6. Auf Bluedesign, Fair Wear Foundation und auf weitere, an Bedingungen geknüpfte, Siegel achten. Hier ist nicht nur die Ressourcenschonung im Fokus, sondern auch faire Arbeitsbedingungen.
Beispiel Hersteller hier: Vaude, Deuter, Patagonia, Zimtstern, Mammut
7. Tragen bis es nicht mehr geht. Viele Hersteller bieten auch einen Reparaturservice an und auch viele Outdoor - Geschäfte tun dies.
Wenn man die Dinge neu kauft, dann sollte man sie von Anfang an gut pflegen, sodass sie mindestens 10 Jahre lang halten und das können sie, wenn sie qualitativ hochwertig sind.
Günstig ist das alles nicht. Ich habe für meinen Rucksack und meine Wanderschuhe 300€ bezahlt, aber mir war es das wert.
Was man alternativ machen kann, ist sich ein Modell im Geschäft rauszusuchen und dann online gebraucht zu kaufen.
Das ist zwar aufwendig, verspricht aber eine perfekte Passform und auch einen kleinen ökologischen Fußabdruck.
Explizit nachhaltige Wanderschuhe hat Lara Keuthen vom Blog "Pepper Mynta" ausprobiert, verlinke ich euch ebenfalls nochmal unten.
Meine Schuhe sind von Meindl, ein Schuhproduzent aus Bayern, der auf Naturprodukte wert legt. Der Schuh ist zwar aus Leder, mit dem Meindl Identity Nachweis kann ich jedoch lückenlos zurück verfolgen, wo das Leder herkommt.
Der Schuh hat am besten gepasst und da die Produktion in Deutschland ist, fühle ich mich mit dem Schuh auch wohl.
Natürlich hätte ich auch hier nach einer nachhaltigeren und vor allem veganen Alternative schauen können, aber ein ABER gibt es ja eigentlich immer und ist in diesem Fall, wie ich finde, nicht angebracht, da die Passform die höchste Priorität hat.
Ich hoffe ich habe Euch einen kleinen Überblick geben können.
Hier nochmal die kurze Zusammenfassung:
Secondhand ist immer am besten, da jedoch gerade bei einer Wanderausrüstung die Passform enorm wichtig ist, ist es in diesem Fall ok auch mal neu zu kaufen oder auszuprobieren und dann gezielt gebraucht zu kaufen.
Bei einem Neukauf sollte man auf regionale Outdoor - Geschäfte setzen und Siegel wie Bluedesign, Fair Wear und PFC frei beachten.
Es gibt viele deutsche Outdoor - Bekleidungshersteller, die hochwertige und für unsere Region optimale Ausstattungen produzieren.
Nutzt diese Möglichkeiten und so hoffe ich, dass Ihr Eure perfekte Wanderausrüstung findet.
Denn: Wandern ist cool und nachhaltig UND Sport UND in der Natur.
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