Ich lebe seit einer Woche vegan. Ich brauche gerade noch Sachen auf, aber so alles in allem ist das schon ziemlich vegan jetzt und damit gehts mir gut.
Ein paar Dinge sind mir jedoch aufgefallen und die regen mich, auch in Bezug auf meine vorherigen Erfahrungen, echt auf.
Es geht so um das ganze Thema: Leben und leben lassen.
Dieses Konzept haben viele Leute noch nicht verstanden und gehen mir damit wahnsinnig auf die Nerven.
1. Wieso muss ich mich komisch fühlen, wenn ich beim Bäcker frage, ob das und das vegan ist. Muss ich eigentlich nicht, werde aber von der Verkäuferin angeguckt, als ob ich sie gefragt hätte, ob sie auch Autos verkauft.
So ganz nach dem Motto: dieser neumodische Kack.
2. Wieso wollen mich die Menschen um mich herum dabei ertappen, wie ich etwas nicht veganes esse und freuen sich dann darüber so sehr, wenn sie etwas gefunden haben, was eventuell nicht ganz vegan ist, wie beispielsweise die Art des Filters der Apfelschorle?
Das ist total bescheuert! Und selbst wenn: wen interessierts? Das ist meine bewusste Entscheidung vegan zu leben und die kann ich auch genauso bewusst einfach mal über Bord schmeißen!
3. ''Du willst alle ändern, immer so belehren. Das nervt.'' Ok kann ich verstehen. Wenn das stimmen würde!!!!!
Ich rede mit den meisten gar nicht mehr über meine Lebensweise, weil es immer sofort, wenn ich meine Meinung äußere, heißt, ich würde belehren.
Wenn ich in anderen Themengebieten meine Meinung sage und die sich mit deren deckt, dann ist das nie Belehren. Wenn ich aber mal eine andere Meinung habe, dann belehre ich direkt und muss aufhören zu sprechen, weil das ja so anstrengend sei mit mir zu reden. Ist ok, ich respektiere das, aber im Gegenzug darf ich mir dann das andere Gelaber anhören oder wie?
Seit wann ist seine Meinung zu sagen Belehren?
Oder wollen nur manche Menschen meine Meinung nicht hören, weil dann das Fleischkäs'brötchen eventuell doch nicht mehr so gut schmeckt, das man sich täglich für 1 Euro beim Supermarkt reinzieht.
Ganz ehrlich. Ich habe extra diesen Blog um meinem Mitmenschen nicht auf die Nerven zu gehen.
Ich sage nie: willst du das Stück Fleisch jetzt wirklich essen? Ich esse immer am Tisch mit, obwohl ich maximal die Beilagen essen kann und fühle mich sogar noch schlecht, wenn es Extrawürste für mich gibt, nach denen ich nicht gefragt habe. (Guter Wortwitz)
Wo belehre ich da?
Ich habe oft das Gefühl, dass ich die ganze Welt akzeptieren muss, aber ich selbst werde ja in solchen Situationen nicht akzeptiert.
Auch die Aussage: aber du bist jetzt nicht vegan oder? Veganer sind so nervig.
Was für eine dumme Aussage!!!!!!
EHM JA DOCH! ICH BIN VEGAN! UND NICHT BESCHEUERT! PACK DEIN KLISCHEEDENKEN BITTE EIN!
Diese Gefühle, die ich habe, die werden mir so oft auch noch von anderen Vegetariern und Veganern erzählt, denen es genauso geht.
Natürlich gibt es die Veganer/Vegetarier, die belehren, aber die meisten essen einfach ihren Kram und kümmern sich auch nicht darum, was der Rest der Menschheit isst.
Wenn sich Fleischesser irgendwie von solchen Veganern/Vegetarier angegriffen fühlen, dann ja wohl nicht von diesen als Person, sondern wohl eher durch ihr eigenes schlechtes Gewissen.
Esst was ihr wollt. Lebt wie ihr wollt. Akzeptiert auch die anderen.
Leben und leben lassen...
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