Wieso ich fast für Amazon gearbeitet hätte und die Frage, ob ich nicht ein Opfer meines Geldmangels bin.

Ich sitze gerade im Zug.

Es ist Freitag. Ich habe gestern beschlossen mein Leben vegan zu leben und sitze hier jetzt erstmal mit einem Oreoeis.

Das ist nicht vegan, auch wenn Oreokekse vegan sind, und ZeroWaste ist es auch nicht.

Und wieso das alles? Weil ich einen scheiß Hunger habe und zu geizig war die veganen Nudeln für 10 Euro zu bestellen. Alles in allem komme ich jetzt auch auf 10 Euro. 

 

#fail

 

Ich sitze jetzt also hier und wundere mich über mich selbst.

Die letzten vier Tage waren einfach nur schrecklich.

Uni war der blanke Horror und hat nur einen Geschmack darauf gegeben, wie es dir nächsten Wochen wird.

Ich kämpfe mich da jetzt weiter durch, denn sicher ist: wenn ich jetzt rumheule, dann bin ich in einem Jahr ganz sicher nicht weg aus Karlsruhe und das möchte ich zu 1000% vermeiden.

 

(Kurze Snackpause, das Oreoeis schmeckt echt lecker... )

 

Nun also zum absoluten Kapitalismus-Höhepunkt meiner Woche/meines Lebens:

Ich hätte fast für Amazon gearbeitet.

15 Euro die Stunde, vier Stunden, an zwei Tagen in der Woche. Klingt nice.

Was hätte ich dafür tun müssen?

Meinen Mitstudenten amazon student andrehen müssen.

Bis dahin ok: das ist ein Jahr kostenloser Amazon prime Service und das Angebot ist an sich auch nicht schlecht, weil man danach auch nur die Hälfte des eigentlichen Preises bezahlt.

ABER: es ist Amazon.

Trotzdem, 15 Euro die Stunde, es war schon verlockend.

Der Teufel besiegte das Engelchen...

 

Zum Glück ist Amazon wirklich übertrieben gierig.

Innerhalb der nächsten 8 Wochen hätte ich 160 Leute davon überzeugen müssen, sich direkt Amazon student zuzulegen.

Mal abgesehen davon, dass 160 viel zu viele sind, weil einfach jeder Hans Wurst schon Amazon hat, sind 8 Wochen auch ne Nummer für sich.

Kein Wunder, dass die 15 Euro bezahlen. Bei dem Druck muss man ja auch erstmal eine Runde Urlaub machen!

 

Ich bin also froh, dass der Zufall entschieden hat, denn im Nachhinein wäre das gar kein guter Deal gewesen.

Ich hätte nicht nur 4 Stunden auf dem Campus rumlungern müssen, ich hätte das ganze auch auf meinen sozialen Kanälen kundtun müssen und das wäre nun eigentlich wirklich nicht das gewesen, was ich gerne auf meiner Pinnwand so stehen habe.

Das passt auch eigentlich gar nicht so zu meinem Lebensstil.

 

Wieso hätte ich es aber doch gemacht?

Ganz klar: Geld.

Und irgendwie ist es erschreckend, aber auch menschlich, dass ich diesen Weg gegangen wäre, wenn nicht so viele Dinge dagegen gesprochen hätten.

Ohne Geld geht halt nichts.

 

Trotzdem immer wieder erstaunlich, in welche Situationen uns Geldnot bringt und wie viele Prinzipien da auch mal über Bord gehen.

 

Das wird mir eine Lehre sein!

 

Und jetzt genieße ich mal noch mein Eis und ab morgen beginnt dann mein neues Leben.

 

Vegan und ohne Abzocke...

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