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Gewissen(sbisse)

''Wer nichts Böses tut, hat damit noch nichts Gutes getan.'' (Karl Heinrich Waggerl)

 

Das mit dem Gewissen ist so eine Sache.

Ich kann von mir selbst behaupten, dass ich ein gewissenhafter Mensch bin und immer daran arbeite für mich und andere das Beste aus Situationen zu holen.

Doch manchmal ist das einfach nur anstrengend und ich habe mir mal die Frage gestellt, wie gesund das ist, mit so einem starken Gewissen.

 

Beispiel:

Ich kaufe Käse, sogar an der Käsetheke und ich kaufe ihn nicht auf dem Markt, sondern im Supermarkt und hier wird er in Plastik verpackt.

Zusätzlich kaufe ich noch Maultaschen und frische Oliven in Marinade.

Fazit: drei Lebensmittel in Plastik verpackt und ich fühle mich schlecht.

Richtig schlecht einfach!

 

Ist das ok? Darf ich mich da schlecht fühlen? Ist mein schlechtes Gewissen gerechtfertigt oder nimmt meine Hingabe zur Umwelt Ausmaße an, die nicht mehr gesund sind?

Ist es normal, dass ich fast weine, wenn ich Bilder der Plastikinseln im Meer sehe?

Darf ich mich schlecht fühlen, weil ich selbst kein Geld und keine Zeit dafür habe, noch exzessiver umweltfreundlich zu leben?

 

Diese Fragen müssen auch mal gestellt werden.

Den Weg in ein gewissenhaftes und nachhaltiges Leben einzuschlagen ist nicht nur finanziell schwer, sondern kann auch psychisch zur Belastung werden.

 

Den Freunden nicht zu erklären, dass das, was sie grade tun, eine Umweltverschmutzung ist oder bei Verwandten das Essen auf dem Plastikteller anzunehmen, ist einfach schwer, ist aber auch ein Muss, weil man nicht alle 24/7 mit seinem nachhaltigen Gedankengut belasten sollte.

 

Aber wo ist die Grenze? Ab wann ist es wichtig die Leute aufzuklären und ihnen neue Denkweisen zu zeigen?

Wann ist es ok auch mal etwas mit (Plastik)Müll zu nehmen und dann zu merken, dass es unnötig war?

 

Ich bin noch nicht wirklich zu einer endgültigen Meinung gekommen, das Zitat am Anfang finde ich aber ganz schön, weil es so ein bisschen Stress raus nimmt.

Nur, weil ich mal etwas in Plastik kaufe, ist die Welt noch nicht untergegangen. Ich sollte also kein schlechtes Gewissen haben, mich aber immer daran erinnern, dass es kein Alltagszustand sein sollte.

 

Ich lebe sehr extrem, was Nachhaltigkeit betrifft und Extreme bedeuten auch viel Disziplin. 

Runterfallen, aufstehen, weitermachen.

Scheitern gehört dazu und ich sollte mir das nicht so zu Herzen nehmen und mich von meinen Fehlern nicht auffressen lassen.

 

Das ist übrigens kein Aprilscherz!

 

Eure Maya

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